ACAT-intern
Seminar und Mitgliederversammlung auf dem Schwanberg bei Würzburg vom 28. bis 30. Sept. 2012
„Menschenwürde – Basis der Menschenrechte“ ist das Seminar überschrieben, das von der ACAT-Deutschland veranstaltet wird. Vorträge, Gesprächsgruppen und Zeit für persönliche Begegnung sowie spirituelle Angebote werden das Seminar bestimmen. Auch Kinder und Jugendliche werden sich mit der Thematik beschäftigen und eine interessante Zeit erleben.
Das geistliche Zentrum Schwanberg liegt auf einer Anhöhe im mainfränkischen Weinbaugebiet und ist auch für einen Erholungsaufenthalt empfehlenswert. So ist es möglich, vor oder nach dem Seminar einige Tage der Erholung oder Besinnung einzuplanen.
Geleitet wird das geistliche Zentrum von der Communität Casteller Ring, einer Gemeinschaft von Frauen, die in der Evangelisch-Lutherischen Kirche als Ordensgemeinschaft im Geist der Regel des hl. Benedikt lebt.
Näheres unter www.schwanberg.de
Es lohnt sich also, den Termin frei zu halten. Das Programm mit Anmeldeformular erhalten Sie mit der nächsten Monatssendung.
Karfreitagaktion der ACAT-Schweiz – Hinweis auf DA und Materialien
Die Karfreitags-Kampagne der ACAT-Schweiz 2012 thematisiert das Schicksal der Opfer von außergerichtlichen Hinrichtungen und Verschwindenlassen in Kenia. Wir beteiligen uns daran mit der beiliegenden Dringlichkeitsaktion. Beim Appellbrief entfällt die Kopie an die Botschaft. Zusätzlich besteht die Möglichkeit diesen Appell auch als Unterschriftenaktion zu verwenden. Ergänzend erhalten Sie deshalb noch eine Petitionsliste.
Ausführlichere Informationen stehen in Kürze unter www.acat.ch zur Verfügung. Diese Informationen und Unterschriftenlisten können Sie über unser Büro anfordern.
Bitte senden Sie Briefe und ggf. Listen (auch mit wenigen Unterschriften) bis zum 15. April 2012 an die Geschäftsstelle der ACAT
Sonstige Neuigkeiten:
„Internationale Rat“ und Seminar der FIACAT in Brüssel vom 18. bis 22. Juni 2012
In diesem Jahr findet das internationale Treffen aller ACATs in Brüssel statt. Alle 4 Jahre muss lt. Satzung der FIACAT ein „Internationaler Rat“ stattfinden: in Brüssel werden sich Vertreter aller ACATs versammeln, um die weitere Entwicklung der Menschenrechtsarbeit zu beraten und Wahlen des FIACAT-Vorstands durchzuführen. Das begleitende Seminar beschäftigt sich mit dem Thema „Unterschiedliche Sichtweisen auf das Thema Menschenwürde – welche Beiträge können Christen dazu leisten?“
Seminar und der „Internationale Rat“ der FIACAT verursachen hohe Kosten, vor allem die Anreise der Vertreter aus Afrika, Asien und Amerika. Sie sind aber notwendig, um die Schwerpunkte der internationalen ACAT-Arbeit für die nächsten Jahre festzulegen und dabei die je nach Kontinent höchst unterschiedlichen Herausforderungen der einzelnen ACATs angemessen zu berücksichtigen. Deshalb bittet die FIACAT um Spenden.
Wenn Sie zu einer Spende für die FIACAT bereit sind, geben Sie bitte als Verwendungszweck ein: „FIACAT-Council 2012“. Sie können die Spende auf unser:
Konto Nr. 8664 bei der Sparkasse Westmünsterland (BLZ 40154530) überweisen. Herzlichen Dank!
Mitglied der ACAT-Kongo drei Tage lang willkürlich inhaftiert
Die FIACAT und das gesamte ACAT-Netzwerk sind erleichtert über die Freilassung eines Menschenrechtsverteidigers der ACAT-Kongo. Herr Athnase Kanyamanda, Vorsitzender einer ACAT-Regionalgruppe in der ostkongolesischen Unruhe-Provinz Nord-Kivu war am 11.02.2012 in der Nähe seines Hauses von Angehörigen des berüchtigten Geheimdienstes ANR und des Militärs festgenommen worden. Bei der Festnahme wurde er misshandelt. Während seiner Haft hat er jedoch keine weitere Folter erlitten, was in der Demokratischen Republik Kongo eher selten vorkommt. Nach Druck seitens der ACAT und FIACAT auf die Behörden wurde Athnase Kanyamanda schließlich ohne Anklageerhebung freigelassen. Er war bereits vor drei Monaten mehrfach von einem Armee-Kommandanten eingeschüchtert worden, weil er über Menschenrechtsverletzungen von Soldaten und Staatsbediensteten berichtet hatte. Während der Haft wurde er nun erneut aufgefordert, sein Engagement zu beenden.
Der unter der Befehlsgewalt des kongolesischen Präsidenten stehende Geheimdienst ANR begeht regelmäßig schwere Menschenrechtsverletzungen. Im Juli 2009 hatten wir deswegen eine Briefaktion der FIACAT unterstützt (vgl. DA 14/09).
Folter, eine weit verbreitete Praxis - Prof. Nowak, Professor für Internationales Recht und Menschenrechte an der Universität Wien und internationaler Experte für Menschenrechte.
In mehr als 90 % der Staaten dieser Welt wird gefoltert, so die Feststellung des UN-Sonderberichterstatters Prof. Nowak über Folter nach 6-jähriger Tätigkeit für die UN. Seine Untersuchungsmissionen hat er in 18 Staaten durchgeführt und dabei Hunderte Gefängnisse, Polizeistationen und Haftanstalten besucht. In seinem Bericht, hat er Tausende vertrauliche Gespräche mit Häftlingen und Folteropfer ausgewertet. Sein Fazit ist erschreckend.
Seine zahlreichen Gespräche mit Polizeichef, Gefängnisdirektoren, Innenministern und Staatsanwälten haben ergeben, dass die Folter „eine am schwierigsten nachzuweisende Menschenrechtsverletzung ist, da sie immer im Verborgenen stattfindet und von den Verantwortlichen meist vehement bestritten wird“. Viele Häftlinge waren nicht bereit über ihre Foltererfahrungen zu berichten. Die Folteropfer haben nach der Freilassung meist große Angst Foltervorwürfe zu erheben, da sie bei einer erneute Verhaftung mit Folter rechnen müssen. Nowak schreibt: „Ich bin in meinem Leben noch nie mit so vielen Lügen von Staatsdienern konfrontiert worden wie in meiner Zeit als Sonderberichterstatter“. Die Haftbedingungen seien in den meisten Staaten so katastrophal, „ dass ich von einer globalen Haftkrise spreche“. Im Rahmen der Untersuchung wurden 66 Staaten identifiziert, in denen die Praxis der geheimen Haft nachgewiesen werden konnte.
In seinen Schlussfolgerungen stellt Nowak fest, dass die Mehrheit der Staaten die Folter anwendet um Geständnisse zu erpressen. Seine schlimmsten Befürchtungen seien übertroffen worden. „Wer hinder Gittern landet, verliert nicht nur das Recht auf persönliche Freiheit, sondern allzu oft auch die meisten anderen Menschenrechte“. Der Bericht ist ein aktuelles Dokument über die weltweit verbreiteten Folter und Erniedrigung des Menschen durch staatliche Gewalt und Willkür in unserer Welt. Es ist zu hoffen, dass es die nötige weltweite Verbreitung und Beachtung findet. Nowak hat der UN empfohlen eine eigene Konvention über die Rechte von Häftlingen auszuarbeiten. (In „Vereinte Nationen“, 5/11 ist ein persönlicher Rückblick von Nowak erschienen)

Bundesregierung protestiert gegen Hinrichtungen im Irak
Die Bundesregierung hat gegen die zunehmende Zahl von Hinrichtungen im Irak protestiert. Die Regierung sei «außerordentlich bestürzt» darüber, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am 27.1.12 in Berlin.
Am 19. Januar seien Berichten zufolge an einem Tag bis zu 34 Menschen hingerichtet worden. „Uns sind die Gründe für diese Entwicklung bisher unklar“, sagte Seibert, „Die Bundesregierung appelliert ausdrücklich an die irakische Regierung, die Verhängung und die Vollstreckung der Todesstrafe für die Zukunft auszusetzen und deren Abschaffung politisch ins Auge zu fassen.“ Die Bundesregierung werde diese Haltung der Regierung in Bagdad auch zusammen mit den EU-Partnern verdeutlichen. Quelle:dpa